Donnerstag, 10. März 2016

Die Rasierschaum-Technik...

... oder wie kann man mit einfachen Mitteln fantastische Muster auf Papier zaubern?

Zum Beispiel als Hintergrund für diese Karten:


Man braucht:

  • Rasierschaum - am besten unparfümiert (der Gatte könnte verstimmt sein, wenn man seinen Schaum "leiht")
  • flache Schale, die zur Papiergröße passt (ja, es darf auch die gute von Tupper sein, wird alles wieder problemlos sauber)
  • Papier (ich verwende Flüsterweiß von Stampin Up! Und zwar Teile ich ein DIN A4 Blatt in 4 gleich große Teile - später schneide ich mir das benötigte Format dann zurecht) 
  • Tinte (z.B. Nachfüllfläschchen von Stampin Up!)
  • Messer 
  • Stricknadel, Chop-Stick o.ä.
  • Optional: Pinzette (hilfreich, um das Ausmaß der Sauerei im Rahmen zu halten)
  • In jedem Fall: Küchentücher bereit legen!!! 



Und schon geht es los!
Achtung: Es kann sein, dass insbesondere die Finger später noch Farbspuren aufweisen - also keine große Abendveranstaltung einplanen für "danach".

Der Boden der Schale wird großzügig mit Rasierschaum gefüllt und anschließend wird Farbe à la Straciatella auf dem Schaum verteilt:


Je nach Gusto kann man auch verschiedene Farben verwenden. In meinem Beispiel waren es vier Farben (Kirschblüte, Wassermelone, Rosenrot und Himbeerrot). Sehen beim Tropfen allerdings alle irgendwie gleich aus...

Und dann mutig die Stricknadel gezückt und durch den Schaum gezogen. Dabei bleibt es dem eigenen Geschmack überlassen, wie lange man Schaum und Farbtropfen miteinander vermischt.


Schließlich legt man das Blatt Papier auf den Schaum und drückt dieses vorsichtig an (man kann auch dolle drücken, hat dann aber den Schaum auch gerne außerhalb der Schale...).



Bis jetzt war ja alles easy, aber nun kommt der etwas heikle Teil in Sachen "versaue ich mich und den ganzen Arbeitsplatz oder nicht": Das Papier an einer Ecke vorsichtig anheben (hierbei hilft eine Pinzette) und zur Seite ziehen. Dabei nimmt man unweigerlich eine ganze Menge Schaum mit.


Der muss natürlich wieder runter. Und das geht am besten, in dem man mit der freien Hand (die andere hält ja das Papier bzw. die Pinzette) den Schaum mit Hilfe des Messerrückens zurück in die Schale schabt. Reste vom Schaum auf dem Papier sind unvermeidlich und werden mit dem hoffentlich bereit gelegten Küchenpapier abgewischt.

Das eingefärbte Papier wird sich wellen - das ist ganz normal. Es ist auch noch etwas feucht, also am besten zum Trocknen bei Seite legen (auf die hoffentlich bereit gelegte Unterlage, um nicht den Tisch o.ä. einzufärben). Und dann dem nächsten Papierstück ein Schaumbad gönnen. Zwischen den einzelnen Tauchgängen kann man gerne den Schaum noch einmal neu mischen oder auch neue Farbe dazu geben.

In jedem Fall wird kein Ergebnis dem anderen gleichen. Der Marmoreffekt fällt jedes mal etwas anders aus:
Links: 1. Schaumbad unten, nachfolgende Tauchgänge darüber.
Rechts: Nach Zugabe weiterer Farbe - wieder von unten beginnend.
Dann noch ein wenig stempeln, stanzen, kleben und - nicht vergessen - Bling-Bling, ist eine tolle Karte fertig:


Für diejenigen, die rosa nicht so mögen - man kann das natürlich auch in jeder anderen Farbkombi gestalten. Z.B. in Blautönen:


Die eingesetzten Werkzeuge bekommt man übrigens problemlos mit Spüli und Wasser wieder sauber.





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